Ursachen Muskelschwund
Die Ursache des Muskelschwunds der Typen Duchenne und Becker-Kiener ist ein erblicher Defekt, der das X-Chromosom betrifft. Chromosomen liegen immer paarweise in der Zelle vor. X- und Y-Chromosome sind die Geschlechtschromosomen. Personen mit einer XY-Kombination sind männlich, XX-Kombinationen dagegen weiblich. Bei der Befruchtung der Eizelle werden jeweils ein Chromosomensatz von der Mutter und dem Vater an den Embryo übergeben. Dabei bekommt dieser entweder ein X- oder Y-Chromosom vom Vater. Da dem X-Chromosom bei Männern kein gleichwertiges Chromosom gegenübersteht, das den Gendefekt kompensieren könnte, sind daher männliche Nachkommen, die ein defektes X-Chromosom von der Mutter erben, Träger dieses Gendefektes. Die Wahrscheinlichkeit, dass beide X-Chromosomen der Mutter den gleichen Gendefekt aufweisen ist extrem gering, wodurch es so gut wie ausgeschlossen ist, dass Mädchen an Muskelschwund erkranken. Auch würden solche Mädchen voraussichtlich niemals ein Alter erreichen, in dem sie Kinder bekommen könnten. Weitere Varianten des Muskelschwunds sind der Typen Leyden-Möbius und Erb. Auch bei diesen liegt ein genetischer Defekt vor, der jedoch nicht an das X-Chromosom gekoppelt ist. Außer den krankhaft bedingten Formen des Muskelschwunds, kann dieser auch noch durch Untätigkeit hervorgerufen werden, z. B. nach längerem Bettaufenthalt als Folge von Operationen oder als Resultat einer Ruhigstellung von Armen oder Beinen, z. B. nach Knochenbrüchen. |