Therapie Hirntumor

Die Therapie des Hirntumors stützt sich in erster Linie auf die operative Entfernung des Tumors. Da oft nicht alles Tumorgewebe restlos entfernt werden kann, folgt in den meisten Fällen noch eine Chemo- oder Strahlentherapie oder beides.

Ausschlaggebend für den Erfolg einer operativen Therapie sind Lage, Größe und Art des Tumors. Tumore, egal ob gutartig oder bösartig, die z. B. im Bereich des Stammhirns lokalisiert sind, lassen sich nur schwer, wenn überhaupt, operativ entfernen. Das Risiko, bei einer solchen Operation lebenswichtige Gehirnregionen zu schädigen, ist in den meisten Fällen zu groß. Andererseits können Tumore, auch Hirnmetastasen, die sich am Rande des Gehirns befinden und sich noch nicht weiter ausgebreitet haben, in der Regel gut und ohne Komplikationen entfernt werden. Bei diffus sich in das Gewebe ausbreitenden Tumoren, z. B. den Glioblastomen oder den Astrozytomen ab WHO-Grad II, ist dagegen eine vollständige Entfernung nicht möglich. Bei diesen Tumorformen wird der Arzt sich darauf beschränken, soviel wie möglich Tumorgewebe zu entfernen und den verbleibenden Rest mittels Strahlen- oder Chemotherapie zu behandeln. Unterstützt werden Operationen heute vielfach mit den Methoden der Computer- und Magnetresonanztomographie und modernster Computertechnologie, die es ermöglichen, die Operation mit Hilfe einer Computersteuerung durchzuführen. Auch die selektive Markierung des Tumorgewebes mit speziellen Fluoreszenzmethoden ist heute möglich. Der Chemotherapie kann dann unter UV-Licht das Tumorgewebe gut vom umgebenden Gewebe unterscheiden und damit selektiv entfernen.

Zu einer Strahlentherapie wird man sich dann entscheiden, wenn aufgrund der Lage oder der Form des Tumors keine oder nur eine unvollständige operative Entfernung möglich ist. Um die Nebenwirkungen einer solchen Therapie möglichst gering zu halten, wird die Behandlung über einen Zeitraum von mehreren Wochen durchgeführt, bei der jeweils nur geringe Strahlendosen auf einmal eingesetzt werden. Eine weitere Möglichkeit besteht in der Anwendung einer stereotaktischen Strahlentherapie. Bei diesem Verfahren wird einmal eine sehr hohe Strahlendosis mit Hilfe eines Linearbeschleunigers oder eines sogenannten Gamma-Knifes verabreicht. Diese Methode erfordert eine hohe Präzision und hat sich vor allem bei Tumoren, die kleiner als 3 cm sind, bewährt.

Eine Chemotherapie wird in den meisten Fällen nur als begleitende Therapie eingesetzt. Eine Ausnahme bildet die Behandlung von Lymphomen. Hierzu können die Chemotherapeutika entweder über die Venen oder über den Spinalkanal der Wirbelsäule direkt in das Hirnwasser appliziert werden. Da bei Kindern der Einsatz einer Strahlentherapie zu möglicherweise weitreichenden Nebenwirkungen führt, wird in diesen Fällen vermehrt eine Chemotherapie in Verbindung mit operativen Maßnahmen eingesetzt.

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