Zwangsstörung

Zwangsstörungen gehören zum großen Feld der
psychischen Erkrankungen, die aber auch organische Ursachen aufweisen
können. Man versteht darunter Gedanken und vor allem Handlungen,
die vom Betroffenen zwar als unsinnig erkannt werden, denen er aber
mehr oder weniger hilflos ausgesetzt ist. Wehrt es sich dagegen, dann
führt dies zu großen Belastungen und Anspannungen, die zu
generellen Angstzuständen führen können. Bis noch vor
wenigen Jahrzehnten war das Krankheitsbild Zwangsstörungen
weitestgehend unbekannt. Erst in den letzten Jahren hat sich
zunehmend ein Bewusstsein für diese Krankheit entwickelt. Man
geht heute davon aus, dass in Deutschland etwa drei Prozent der
Bevölkerung davon betroffen sind. Von einzelnen Facetten,
Zwangsgedanken und/oder Zwangsimpulsen sind sogar bis zu zehn Prozent
der Bevölkerung betroffen

Wie bei vielen psychischen
Erkrankungen kann das Ausmaß der Erkrankung sehr breit angelegt
sein. Von zwanghaften Impulsen oder Gedanken, die für viele
Menschen möglicherweise zum täglichen Alltag gehören,
z. B. das Achten auf eine penible Sauberkeit oder ein ausgeprägter
Sinn für Ordnung, „jedes Ding gehört an seinen Platz“,
bis hin zu zwanghaften Handlungen, die der Betroffene wider besseren
Wissens ausführt, z. B. zwanghaftes Händewaschen, mitunter
bis hin zur Peinlichkeit oder Bedrohung, reicht dabei das Spektrum.
Erst wenn sich diese Zwangsstörungen zu einer spürbaren
Belastung sowohl für den Betroffenen als auch seiner Umwelt
entwickeln, wird sich dieser dann in eine ärztliche Behandlung
geben. Als Ursachen der Störung werden verschiedene
Möglichkeiten in Betracht gezogen. Diese beruhen einerseits auf
biologischen Ansätzen, die bestimmte Funktionsstörungen des
Gehirns als kausale Ursachen betrachten, andererseits werden aber
auch Verhaltensstörungen, die ihre Ursachen in der Kindheit
haben können, als auslösende Faktoren angenommen. Auch
seelischer Stress kommt in die engere Wahl der möglichen
Auslöser. Vieles spricht allerdings dafür, dass nicht ein
selektiver Mechanismus Auslöser für die Zwangsstörungen
ist, sondern diese wahrscheinlich auf einem Zusammentreffen mehrerer
möglicher Auslöser beruhen, die im Zusammenspiel dann für
die individuellen Ausprägungen der Störungen verantwortlich
sind. Auch eine erbliche Veranlagung kann in dieser Hinsicht nicht
ausgeschlossen werden. Dementsprechend beruhen dann die
therapeutischen Maßnahmen auf einer Kombination von
psychotherapeutischen Ansätzen, die von einer medikamentösen
Behandlung begleitet werden. Wird diese Behandlung frühzeitig
begonnen und konsequent durchgeführt, dann kann mit einer
spürbaren Verbesserung der Erkrankung und der allgemeinen
Lebenssituation gerechnet werden.

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