Diagnose Aphasie

Die Diagnose der Aphasie ist nicht ganz einfach, da eine Hirnschädigung viele unterschiedliche begleitende Symptome hervorrufen kann. Daher ist es unbedingt notwendig, dass die behandelnden Ärzte interdisziplinär zusammenarbeiten und ihre Erkenntnisse untereinander austauschen.
Wichtig ist insbesondere auch, dass ein Neuropsychologe zur Begutachtung hinzugezogen wird.

Eine zusätzliche Schwierigkeit besteht darin, dass sich die Aphasie bei jedem Menschen anders darstellen kann. Grundsätzlich werden zur Diagnosestellung aber vier Hauptformen der Aphasie berücksichtigt, die sich wiederum in einzelnen Bereichen überschneiden können.

Die sogenannte „Globale Aphasie“ macht sich durch eine sich ständig wiederholende Aneinanderreihung von Worten oder Silben bemerkbar. Der Patient wirkt so, als ob er plötzlich stottert mit „dadadada“ oder „sososososo“. Auch das stereotype Wiederholen von Redewendungen wie „nein Danke – nein Danke – nein Danke“ oder „du liebe Zeit – du liebe Zeit – du liebe Zeit“ kennzeichnen die Globale Aphasie.
Parallel dazu ist das Verstehen des gesprochenen Wortes, sowie die Fähigkeit zu Lesen oder zu Schreiben stark beeinträchtigt.

Die „Broca-Aphasie“ kennzeichnet sich durch abgehackt wirkendes Sprechen, bei dem einzelne Silben ausgelassen bzw. verschluckt werden. So wird aus „Schulausflug“ plötzlich „Schul .. flug“, oder aus „Urlaubsreise“ wird „Ur ..eis“.
Der Patient kann das an ihn selbst gerichtete Wort aber noch einigermaßen Verstehen.

Bei der dritten Form, der Amnestischen Aphasie, treten erhebliche Probleme in der Wortfindung auf. Während das Sprechen zunächst normal erscheint, fällt doch zunehmend auf, dass Umschreibungen von Worten gemacht werden. Der Aphasiker weiß genau, was er ausdrücken möchte und versucht dies anhand von anderen Worten zu beschreiben und deutlich zu machen. Da das Verständnis von Sprache, das Lesen und Schreiben nicht sehr beeinträchtigt ist, spricht man hier von einer relativ leichten Form der Aphasie.

Bei der Wernicke-Aphasie ist die Sprache stark entstellt, ja nicht mehr wirklich verständlich. Zwar werden noch immer Worte benutzt, die aber im Sinn nicht zusammen passen. Die Satzbildung erfolgt mit durcheinander gewürfelten Zusammenhängen und sich wiederholenden Worten, z.B. „ich Kuchen heute backen möchte heute Kuchen ich backen“.
Die Bedeutung eines Wortes kann vertauscht werden, so wird beispielsweise „Vater“ anstelle von „Mann“ oder „Bus“ anstelle von „Fahrrad“ gesagt. Auch einzelne Buchstaben werden anders gesetzt wie in „Laneil“ statt „Lineal“.
Eine besonders schwere Form der Wernicke-Aphasie benutzt nur noch einzelne Wortsilben und wird dadurch vollkommen unverständlich.

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