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Antibiotika sollen bald über die Haut verabreicht werden können

Obere Hautschicht schützt vor auswärtigen Stoffen

Insbesondere bei Insulin und Antibiotika bietet sich die Aufnahme über das größte Organ des menschlichen Körpers an. Sabine Eming, Oberärztin an der Poliklinik für Dermatologie und Venerologie des Universitäts Klinikums Köln, berichtet gegenüber pressetext, dass bis dato Antibiotika nur punktuell bei Entzündungen der Haut angewendet werde. „Es ist gar nicht so einfach, etwas durch die intakte Haut zu injizieren“, berichtet Eming. Das Rätsel um die Barriere der Haut könnte nun Lars Norlén, Studienleiter am Department für Dermatologie und Venerologie am Karolinska Institutet, überwunden haben. Die oberste Hautschicht fungiert als Sperre gegen auswärtige Stoffe, unter anderem auch gegen Wasser. Auf der Molekularebene haben die Forscher nun einen Durchgang ausgemacht. „Wir können Computersimulationen erstellen, mit denen wir ermitteln, welche Stoffe die Möglichkeit haben, durch die Haut durchzudringen“, berichtet Norlén.

Durchbruch in der Dermatologie

„Wir hoffen, eines Tages in der Lage zu sein, regelmäßig Medikamente wie Insulin und Antibiotika auf diese Weise zu verabreichen“, sagt der Mediziner. Die neue Methode zur Ansicht unter die Haut wurde mittels eines Tieftemperatur-Elektronenmikroskop bewerkstelligt. „Das hat uns die Gelegenheit ermöglicht, die molekulare Struktur und Funktion der nativen Zellen und Gewebe zu analysieren, ohne Farbstoffe, Lösungsmittel oder Kunststoff einzusetzen“ berichtet der Wissenschaftler. Er hält es für möglich, einen bedeutenden Durchbruch in der Dermatologie erzielt zu haben.