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Autismus ist schon früh feststellbar

Dies berichten Forscher der
University of North Carolina im „American Journal of
Psychiatry“, so das Nachrichtenportal pressetext. Die
Erhebungsmethode stelle jedoch noch keinen diagnostischen Test dar.
Auch deutsche Experten sehen in dem Ergebnis noch keinen direkten
Nutzen, erkennen es aber als wichtigen Teilaspekt für ein besseres
Verständnis von Autismus an. Die Wissenschaftler um Jason Wolff
scannten die Gehirne von 92 sechsmonatigen Babys. Alle zählten zur
Hochrisikogruppe für frühkindlichen Autismus denn mindesten ein
Bruder oder eine Schwester litt unter einer autistischen Erkrankung.
Bis zum Alter von zwei Jahren machten die Forscher mit den Babys
Verhaltenstests um Hinweise auf eine mögliche autistische
Entwicklung zu erhalten. Rund 30 Prozent der Untersuchten bekamen
später tatsächlich eine Autismus-Störung. Auffällig beim
Vergleich der Bildgebungs-Ergebnisse von Autisten und Nicht-Autisten
waren Unterschiede in der weißen Gehirnmasse und in 12 von 15
Nervenfasern.

Eine Alternative zur Frühdiagnostik sei das jedenfalls
noch nicht, so die Autismus-Spezialistin Inge Kamp-Becker von der
Marburger Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und
-psychotherapie gegenüber pressetext. „Verlässlich erkennt man
Autismus heute am ehesten durch standardisierte Verhaltensbeobachtung
in der Interaktion. Dabei geht es um die gelenkte Aufmerksamkeit, um
Blickkontakt und die Reaktion auf Ansprache im Spiel oder bei
Kleinkinder in der Interaktion mit den Eltern.“ Der Expertin
zufolge sei Autismus „eine Folge verhinderter Konnektivität des
Gehirns“. In neuen Forschungen gäbe es viele Hinweise für diese
These.