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Das richtige Mittel für die Flächendesinfektion finden

In der Vergangenheit wurde der Stellenwert von routinemäßig durchgeführten Flächendesinfektionen überraschenderweise recht kontrovers diskutiert. Unstrittig ist lediglich, dass die Übertragung von antibiotika-resistenten Bakterien nicht ohne diese Vorgehensweise unterbunden werden kann.

Dabei richtet sich die Auswahl der eingesetzten Reinigungsmittel und -verfahren vor allem nach dem erforderlichen Wirkungsspektrum in den einzelnen individuellen Risikobereichen.

Erst nach Analyse der Risikobereiche fließen Faktoren wie Anwendungskonzentration, Einwirkzeit, Materialverträglichkeit, Wirkstoffklasse und Wirtschaftlichkeit und auch Geruch oder Glanzverhalten in die Auswahl des richtigen Desinfektionsmittels mit ein.

Allgemein werden die folgenden Anforderungen an Desinfektions- und Reinigungsverfahren gestellt:

  • Abtötung von Krankheitserregern
  • Anwendung geeigneter Verfahren für die Desinfektion (Wirksamkeit der Präparate, praktikable Relationen in Hinsicht auf Zeit und Konzentration des Desinfektionsmittels).
  • Reinigung der Flächen und/oder Gegenstände
  • Verhinderung der weiteren Keimausbreitung
  • Verminderung der Keimzahl

Der Unterschied zwischen Reinigung und Desinfektion

Der Unterschied zwischen diesen beiden Begriffen wird am ehesten klar, wenn man sich die jeweilige Definition vergegenwärtigt.

Mit dem Begriff Reinigung wird ein Prozess zur Entfernung von Verunreinigungen, wie beispielsweise Mikroorganismen oder Staub, verstanden, hierbei kommt es zur Verwendung von Wasser, welches mit reinigungsverstärkenden Zusätzen vermischt wird. Die Abtötung oder Inaktivierung von Mikroorganismen ist hierbei nicht ursprünglich beabsichtigt, sondern höchstens ein positiver Nebeneffekt des Reinigungsvorgangs.

Die Desinfektion wiederum ist ein Prozess, durch den die Anzahl vermehrungsfähiger Mikroorganismen auf einer Fläche oder einem Gegenstand durch Abtötung oder Inaktivierung reduziert wird. Gemessen wird diese Reduktion durch einen standardisierten und quantifizierbaren Wirkungsnachweis. Von dem Gegenstand oder die Fläche soll keine Infektionsgefährdung mehr ausgehen.

Die Desinfektion hat bei routinemäßiger Durchführung den Zweck, die Verbreitung von Krankheitserregern während Behandlung und Pflege einzuschränken. Sie erstreckt sich auf Flächen, die mit erregerhaltigem Material kontaminiert wurden.

Wenn der Reinigungsprozess mit einer Desinfektion in einem Arbeitsgang kombiniert wird, wird von einer desinfizierenden Reinigung gesprochen.

Gezielte Desinfektionsmaßnahmen sind in folgenden Situationen notwendig:

  • Ausbruchssituation
  • Auftreten spezieller Erreger
  • Erkennbare Kontamination
  • Schlussdesinfektion

Das Ausmaß der durchzuführenden Desinfektions- und Reinigungsmaßnahmen wird dabei durch die Wahrscheinlichkeit des direkten Kontakts mit dem Erreger, einer möglichen Kontamination mit Krankheitserregern und durch den Grad der klinisch relevanten Immunsuppression der Patienten bestimmt.

Genau aus diesen Gründen ist es sinnvoll, für die Durchführung von Desinfektions- und Reinigungsmaßnahmen unterschiedliche Risikobereiche einzuteilen.
Hierbei werden Flächen mit häufigerem Hand- oder Hautkontakt, patientennahem Flächen sowie Flächen, welche für aseptische Arbeiten vorgesehen sind, mit höherer Priorität bedacht, als Flächen, bei denen das Kontaminationsrisiko geringer ausfällt.

Auch die Erstellung eines individuell abgestimmten Hygieneplans für die einzelnen Risikobereiche ist notwendig. In diesem werden die eingesetzten Mittel und Verfahren in Abhängigkeit der Risiken festgelegt.