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Nebenwirkungen der Schweinegrippeimpfung

Studienergebnisse über die Verträglichkeit für
Kinder und Schwangere fehlten. Doch die deutschen Behörden waren
sich einig, dass der Stoff sicher ist. Auch
in anderen europäischen Ländern begann die Massenimpfung.


Es
gab einige Experten, die vor unerwünschten Nebenwirkungen warnten.
Diese ließen auch nicht sehr lange auf sich warten, denn bereits am
29. Oktober veröffentlichte die schwedische Arzneimittelbehörde
Lädemedelverket ihren ersten Zwischenbericht. Sie werteten 700
Rückmeldungen über die Nebenwirkungen aus, die bei Ärzten und
Patienten auftraten.


So
zeigten sich bei 37 Patienten allergische Reaktionen als direkte
Folge der Impfung. In 15 Fällen stuften schwedische Experten die
Symptome als „schwerwiegend“ ein. Eine anaphylaktische Reaktion
zeigte sich bei fünf Patienten. Dabei kann ein schwerer
anaphylaktischer Schock zu einem tödlichen Kreislaufzusammenbruch führen.

In Deutschland gab es den ersten Patienten mit einer
allergischen Reaktion. Ein Arzt aus Düsseldorf meldete am 3.
November, dass ein 30-jähriger Patient einen Kreislaufkollaps
erlitten hatte. Der Mann konnte nach einer Notfallbehandlung und einem
Aufenthalt im Krankenhaus wieder nach Hause gehen. Diesen Vorfall
bezeichnete das Paul-Ehrlich-Institut als „anaphylaktische
Reaktion“. Allerdings bleibt offen, wie schwer die Reaktion war und
ob der Patient in Lebensgefahr war.

Viele Bürger fragen sich
angesichts solcher Meldungen, ob diese Nebenwirkungen unerwartet oder
ungewöhnlich sind. Auf der Packungsbeilage der Europäischen
Arzneimittelbehörde Emea zu Pandemrix steht, dass „allergische
Reaktionen, die zu einem gefährlichen Blutdruckabfall führen und
der unbehandelt zu einem Schock führen kann“ eher „selten“
auftreten. Dabei bedeutet „selten“, dass bei einem bis zehn von
10.000 Geimpften, diese Nebenwirkungen auftreten können. In dieser
Größenordnung sind die allergischen Reaktionen in Deutschland also
weit verbreitet. Wichtig ist, dass der Arzt, der die Impfung
verabreicht, in so einem Fall sofort handelt.

Eine andere von
der Emea als „sehr selten“ angegebene Nebenwirkung von Pandemrix,
ist das sogenannte Guillian-Barré-Syndrom (GBS). Die Nerven
entzünden sich vom Rückenmark ausgehend. Die Folge davon sind
fortschreitende Lähmungen. Seit dem 1. November wird die Ausbreitung
der Krankheit in einem separaten Forschungsprogramm beobachtet.

Das Syndrom taucht laut der Packungsbeilage bei
weniger als einem von 10.000 Pandemrix-Geimpften auf. Aber wie die
Krankheit mit der Impfung zusammenhängt, ist für die Medizin bis
heute noch nicht geklärt. Dem Paul-Ehrlich-Institut zufolge läuft
das Forschungsprogramm bis Ende Semptember 2010.

Die schwedische Arzneimittelbehörde berichtete über
fünf Todesfälle nach den Impfungen. In Zeiträumen zwischen zwölf
Stunden und vier Tagen nach dem Impftermin sind die betroffenen
Patienten gestorben. Das erklärt die schwedische
Arzneimittelbehörde, die nach den Ursachen forscht, bisher aber noch
nicht sicher ist, inwiefern eine Verbindung zwischen Tod und Impfung
besteht.

Es sei generell schwer herauszufinden, inwieweit
Nebenwirkungen und Todesfälle eindeutig auf die Schweinegrippe
zurückzuführen sind.