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Kunsttherapie

Bei all diesen
Therapieformen wird ein künstlerisches Medium genutzt, um über die Betrachtung
oder das eigene künstlerische Tun einen Zugang zu psychischen Schichten des
Menschen zu erlangen, die für die Bewältigung von Konflikten und Krankheiten
oder zu Gesundheitsvorsorge von entscheidender Bedeutung sind. Ebenso ist es
Sinn dieser Therapie beim Patienten Ressourcen zu mobilisieren, die im Sinne
der Mobilisierung von Selbstheilungskräften für den Patienten von hohem Wert
sind.

Die Kunst
als Therapie im engeren Sinn verwendet vorwiegend die bildende Kunst als therapeutisches
Medium. Das bedeutet, dass entweder in Einzel- oder Gruppensitzung gemeinsam
mit dem Therapeuten Kunstwerke betrachtet werden oder aber- und das ist der
häufigere Fall- die Patienten oder Klienten selbst versuchen in einen
künstlerischen Schaffensprozess einzutreten und darüber zu sich selbst und
ihren Empfindungen und Gefühlen vorzudringen und diese auszudrücken.

Kunsttherapie ist eine Therapieform, die
sowohl in der Akutmedizin, wie in der Rehabilitation und in der Prävention zum
Einsatz kommt. Aber auch in sozialpädagogischen und heilpädagogischen Bereichen
wird mit Kunst und künstlerischer Arbeit im Sinne einer Kunsttherapie gearbeitet.

Die Kunsttherapie hat sich erst seit Anfang
bis Mitte des 20.Jarhunderts im angloamerikanischen Raum und unabhängig davon
auch fast gleichzeitig in Europa entwickelt. Sie wird innerhalb der
Psychotherapie von den verschiedenen Schulen genutzt. Sowohl die
Tiefenpsychologie , die Humanistische Psychologie, die Verhaltentherapie wie
auch die systemischen Therapieansätze arbeiten mit der Kunsttherapie. Dabei
geht es nicht in erster Linie um die Schaffung eines Kunstwerkes und es gibt
auch kein richtig oder falsch oder schön oder nicht schön, sondern es geht
darum, die eigenen inneren Bilder in einem künstlerischen Schaffensprozess zu
erkennen und nach außen darstellen zu können. Dies wird als wichtiger Schritt
verstanden, um z.B. Konflikten auf die Spur zu kommen und bewältigen zu können.
Oft wird in der Kunsttherapie aber auch einfach einmal der Blick des
Patientenweg von seiner Erkrankung gelenkt und er wird stattdessen auf
Fähigkeiten aufmerksam, die bisher vielleicht nicht oder zu wenig beachtet
wurden. Der Mensch erlebt sich nicht mit seinen Defiziten sondern sein Blick
wird auf Ressourcen gelenkt, die bei der Bewältigung von Krankheiten wertvolle
Hilfen geben können.

Ebenso wirksam kann aber auch ein rezeptiver
Ansatz in der Kunsttherapie sein. Bei ihm geht es darum, wie die Betrachtung
der Kunst auf den Menschen wirkt.

Lange vor der Entstehung der Kunsttherapie
haben sich viele bildende Künstler mit solchen Gedanken beschäftigt und viele
ihrer Werke, die heute als bedeutende Kunstwerke gelten haben eine
Entstehungsgeschichte, die viele Parallelen zu kunsttherapeutischen Arbeiten
aufweisen. Daher bestehen auch nach wie vor enge Beziehungen zwischen der
bildenden Kunst und der Kunsttherapie.